Pranayama für Jeden – Wie mich Atmen in den Augenblick beamt

Pranayama – was ist das?
Die Wortherkunft im Sanskrit setzt sich zusammen aus:
Pra-na = die Ur-kraft / Lebenskraft
Ay-ama = Pendel / Ausdehnung / Erweiterung; Kontrolle
Somit kann Pranayama als Lebenskrafterweiterung oder Urkraftkontrolle beschrieben werden.

Wofür/warum brauche ich das?
Vor einigen Jahren habe ich begonnen mir die Fragen zu stellen die mein Leben wirklich bereichern. Eine davon ist: Bin ich gerne hier?
Und daraus folgten dann gleich: Was ist Sein? Wer ist Ich? Und Wo ist hier/jetzt?
Um in die Nähe eines Seinszustandes zu kommen half und hilft es mir meinen Atem zu erkunden.
Hier und Jetzt mit mir.
Der Atem ist dabei ein Anker oder Schlüssel zum Körper und zum gegenwärtigen Moment.
Denn mein Atem läuft immer – von der Geburt bis zum Tod.

Worum geht es beim Pranayama?
Dein Atem arbeitet sehr unbewusst für dich.
Vom ersten bis zum letzten Atemzug versorgt dich das Atmen mit Energie (Sauerstoff etc.).
Pranayama beobachtet zuerst den Atem. Beispielweise mit der observierenden Atemmeditation Anapana.
Dann spielt Pranayama mit dem Atem mit verschiedenen Techniken.
Letztlich kontrolliert und dehnt die tägliche Praxis von Pranayama die Atmung aus.
Deine Lungenkapazität wächst.

Wusstest du, dass deine Atmung direkten Einfluss auf die Nervensystemstränge hat?
Es agieren Parasympathicus zur Entspannungsreaktion und Sympathicus zur Aktionsreaktion.
Dies kann deinen Blutdruck und deine Herzfrequenz senken.
Damit kannst du auch fokussierter und leistungsreicher handeln und entspannen.

Wie kann ich Pranayama üben?
Verlängere einfach mal deine Einatmung ganz bewusst für 10 Atemzüge von Bauch über Brustkorb bis hin zum Schlüsselbein. So können sich die Lungen komplett mit Luft füllen.
Verlängere dann deine Atemfülle (nach dem Einatmen anhalten) bewusst.
Und beobachte wie es deine Gefühls- und Gedankenwelt verändert.
Verlängere nun deine Ausatmung ganz bewusst für 10 Atemzüge.
Verlängere dann deine Atemleere (nach dem Ausatmen anhalten) bewusst.
Und beobachte nun wie es deine Gefühls- und Gedankenwelt verändert.

Wenn du in deinen Untersuchungen praktische Erkenntnisse hast, geht es dir wahrscheinlich ähnlich wie mir: Je nachdem wie sich mein Atmen ändert, reagieren Körper und Geist verschieden. Bei mir z.B. so.

  • Tiefe langsame Atmung führt zu Entspannung.
  • Atemleere führt zu weniger Gedanken und mehr Körpergefühl.
  • Atemfülle führt zu Energie und Spannung.
  • Intensives Einatmen führt zu Aktion und Sauerstoffüberfluss.

Praktische Anwendung: Ich beobachte was im Alltag, im Arbeitstag eine flache schnelle Atmung auslöst.
Bei mir ist es innere Unruhe, Hektik, viele Gedanken. Was ist es bei dir?

Neugierig geworden? Es gibt viele verschiedene Techniken im Pranayama, einige davon sind:

  1. natürliche Bauchatmung –> Spüren wie sie bei dir läuft
  2. natürliche Brustatmung –> Spüren wie sie bei dir läuft
  3. natürliche ganzheitliche Atmung –> wahrnehmen und nutzen
  4. Blasebalg (Bhastrika) –> Lungenvolumen erweitern
  5. Feueratmung (Kapalabhati) –> Wärme
  6. Kühlende Atmung (Sheetali) –> Kälte
  7. Nasenatmung als Wechselatmung (Anuloma Viloma) –> Gleichgewicht

Was kann Pranayama für mich bewirken?
Absichtsvoll im Hier und Jetzt ankommen durch die Aufmerksamkeit auf meine Atmung.
Die Wahrnehmung meines Atems stärken. Denn er geschieht immer hier und jetzt.
Mein Atmen verbindet mich mit dem Körper und der Gegenwart, führt also zu Gegenwärtigkeit.
Ich kann besser Ablenkungen wahrnehmen, ohne sie zu bewerten.
Dann fällt es mir auch leichter freundlich mit mir und meiner Umwelt umzugehen.
Es baut sich weniger Stress auf.
 Der Atem erzeugt keinen Druck, selbst wenn du ihn im Körper spürst, ist das Fühlen nur eine
Wahrnehmung eines anderen Ausdrucks wie z.B. Spannung durch Sorgen und Ängste.

Lernerfahrung für die Woche:
Ich werde mir bewusst

  • wie oft
  • wann
  • in welchen Situationen ich abschweife.
  • Denn hier kann ich eine neue Gewohnheit etablieren.

Möge dein Atem bei dir sein 🙂
Ich sende dir wundervolle Grüße,
Dein Christoph

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